Liebe Leserinnen und Leser,
in unserer schnelllebigen Welt ist Geduld eine Tugend, die oft in den Hintergrund gerät. Wir erwarten schnelle Ergebnisse und sofortige Befriedigung unserer Wünsche. Doch die Bibel lehrt uns, dass Geduld eine Frucht des Geistes ist und eine Schlüsselrolle in unserem geistlichen Wachstum spielt. Heute möchten wir uns anhand der Geschichte von Jakob und seinem nächtlichen Ringen mit Gott (Genesis 32, 23-32) sowie weiteren Bibelstellen die Bedeutung der Geduld in unserem Leben anschauen.
Jakob war ein Mann, der vieles in seinem Leben durch List und Tatkraft zu erreichen versuchte. Doch eine seiner größten Lektionen erhielt er durch ein nächtliches Ringen, bei dem er mit Gott selbst kämpfte. In Genesis 32, 25 steht geschrieben:
„Als er sah, dass er ihn nicht überwältigen konnte, schlug er ihm auf das Hüftgelenk, und Jakobs Hüftgelenk verrenkte sich, während er mit ihm rang.“
Genesis 32,25
Diese Begegnung symbolisiert tiefgreifende geistliche Kämpfe und zeigt, wie Jakob trotz Schmerzen und Unbequemlichkeiten nicht aufgab, sondern weiter rang, bis er den Segen erhielt.
In diesem Ringen offenbart sich ein wesentlicher Aspekt der Geduld: Durchhalten auch unter Schwierigkeiten. Paulus spricht in Galater 6,9 ebenfalls von dieser Geduld:
„Lasst uns nicht müde werden, Gutes zu tun; denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht nachlassen.“
Galater 6,9
Geduld ist also nicht passives Warten, sondern aktives und ausdauerndes Streben nach dem Guten, selbst wenn die Ergebnisse auf sich warten lassen.
Ein weiteres Beispiel für Geduld finden wir im Psalm 27,14:
„Harre des HERRN! Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN!“
Dieser Vers ermutigt uns, in Zeiten der Unsicherheit und Angst auf den Herrn zu warten. Er mahnt uns, in unserem Glauben standhaft zu bleiben und vertrauensvoll auf Gottes Zeitplan zu setzen.
Liebe Freunde, Geduld zu üben bedeutet, zu vertrauen, dass Gott in unserem Leben am Werk ist, auch wenn wir seine Hand nicht immer unmittelbar erkennen können. Es ist eine Einladung, in Momenten der Ungewissheit und des Wartens nicht die Hoffnung zu verlieren, sondern fest im Glauben zu stehen. Mögen wir ermutigt werden, in unserem Alltag geduldiger zu sein – mit anderen, mit uns selbst und vor allem im Warten auf die Erfüllung göttlicher Verheißungen.
Ich lade euch ein, heute einen Moment innezuhalten und über die Bereiche in eurem Leben nachzudenken, in denen ihr mehr Geduld zeigen könnt. Beten wir darum, dass der Heilige Geist uns die Kraft gibt, geduldig zu bleiben und auszuharren, bis wir den Segen empfangen, der uns verheißen ist.