Liebe Gemeinde, liebe Leser und Hörer,
heute möchten wir uns einer Herausforderung widmen, die sowohl unsere gesellschaftliche Verantwortung als auch unseren Glauben betrifft. Es geht um den Mut, für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einzustehen, insbesondere in Zeiten, in denen diese Grundwerte bedroht scheinen.
Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat kürzlich ihre deutliche Position gegen Rechtsextremismus bekräftigt und betont, dass die Unterstützung von Gruppen, die die Demokratie aktiv bekämpfen, unvereinbar mit dem christlichen Bekenntnis ist. Diese starke Aussage erinnert uns daran, dass Glaube nicht nur eine private Angelegenheit ist, sondern auch eine öffentliche Wirksamkeit entfaltet.
In der Bibel finden wir zahlreiche Beispiele für Gottes Ruf zur Gerechtigkeit. Der Prophet Micha spricht in Micha 6,8 davon, was der Herr von uns erwartet:
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“
Auch Jesus selbst gibt uns in Matthäus 22,39 ein klares Gebot, das unser Handeln leiten sollte:
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Diese Worte sind ein fundamentaler Aufruf, sich gegen Ungerechtigkeit, Hass und Spaltung zu stellen.
Angesichts der zunehmenden Radikalisierung mancher politischer Gruppen, wie der AfD, wie es die Synode feststellte, wird deutlich, dass ein stilles Beobachten nicht ausreicht. Die Kirche in Deutschland steht hier in einer Tradition des Widerstands gegen jede Form der Menschenfeindlichkeit. Das mutige Bekenntnis für die Demokratie ist ein wesentlicher Teil unseres christlichen Zeugnisses.
Wir sind aufgerufen, nicht nur zu reden, sondern zu handeln. Im Brief des Jakobus heißt es dazu:
„Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.“
Jakobus 1,22
Lasst uns also nicht müde werden, unsere Stimme für die Schwachen und Unterdrückten zu erheben, und immer daran arbeiten, Brückenbauer in einer oft gespaltenen Welt zu sein.
In diesem Sinne lade ich euch ein, aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft mitzuwirken und euch klar und deutlich gegen jede Form von Extremismus zu stellen.