152 – Standhaftigkeit im Angesicht der Versuchung: Lehren aus Lukas 4

152 – Standhaftigkeit im Angesicht der Versuchung: Lehren aus Lukas 4

Der Teufel versucht Jesus in Versuchung zu bringen, DALL·E, prompted by Michael Voß
Der Teufel versucht Jesus in Versuchung zu bringen, DALL·E, prompted by Michael Voß

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,

heute möchte ich mit euch über eine Geschichte nachdenken, die uns viel über den Glauben, die Versuchung und die Kraft der Entschlossenheit lehrt. Wir finden sie in Lukas 4, eine Erzählung, die uns zeigt, wie selbst Jesus, frei von Sünde und voller göttlicher Weisheit, den Versuchungen des Teufels begegnete.

Stellen wir uns die Szene vor: Jesus, nachdem er vierzig Tage in der Wüste gefastet hatte, war körperlich geschwächt, aber sein Geist war wachsam. In diesem Moment der Schwäche tritt der Versucher an ihn heran, bietet ihm Brot, Macht und Herrlichkeit an. Doch Jesus, fest verwurzelt in den Schriften, lässt sich nicht beirren. Er antwortet mit Worten, die tief aus dem Herzen der Heiligen Schrift kommen: „Es steht geschrieben …“

Hier sehen wir das erste große Beispiel: Die Bedeutung der Schriftkenntnis. Jesus entgegnet den Versuchungen nicht mit eigenen Worten, sondern mit den Worten Gottes.

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt“, sagt er, als ihm Brot angeboten wird. Dieses Zitat aus Deuteronomium 8,3 unterstreicht, dass wahre Nahrung nicht nur das ist, was den Körper ernährt, sondern das, was die Seele stärkt.

Als Nächstes bietet der Teufel ihm alle Reiche der Welt an, wenn er ihn anbeten würde. Wieder antwortet Jesus mit der Schrift: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.“ Dieser Verweis auf Deuteronomium 6,13 erinnert uns daran, dass unsere Loyalität, unsere Anbetung und unser Dienst ausschließlich Gott gelten sollen, ungeachtet der Verlockungen und Macht, die uns die Welt anbieten mag.

Schließlich fordert der Teufel Jesus heraus, sich von der Zinne des Tempels zu stürzen, indem er Psalm 91 zitiert, um zu beweisen, dass Gott ihn retten würde. Jesus entgegnet jedoch mit Weisheit und Demut: „Es heißt auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.“ Hier lehrt uns Jesus, dass Gottes Verheißungen nicht als Mittel für leichtfertige Herausforderungen oder Beweise unseres Glaubens missbraucht werden sollen.

Diese Begegnung Jesu mit dem Versucher lehrt uns mehrere wichtige Lektionen. Erstens, die Bedeutung der Schriftkenntnis. Die Heilige Schrift ist nicht nur ein Buch alter Geschichten, sondern eine Quelle der Weisheit, der Kraft und der Orientierung in Zeiten der Not. Zweitens, die Wichtigkeit der geistigen Wachsamkeit. Jesu Fähigkeit, den Versuchungen zu widerstehen, kam nicht aus körperlicher Stärke, sondern aus seiner tiefen Verbindung mit dem Vater und seinem Verständnis der Schrift.

Und schließlich, die Erkenntnis, dass Versuchungen ein Teil unseres Lebens sind. Wie Jesus werden auch wir versucht werden – sei es durch materielle Verlockungen, Macht oder durch die Herausforderung unseres Glaubens. Die Frage ist nicht, ob wir versucht werden, sondern wie wir darauf reagieren. Lassen wir uns von den flüchtigen Versprechungen der Welt verführen, oder halten wir fest an den ewigen Wahrheiten, die uns durch die Schrift gegeben sind?

Lasst uns also diese Geschichte als Ermutigung nehmen, tief in die Schrift einzutauchen, uns in unserem Glauben zu stärken und mit Zuversicht und Demut den Herausforderungen des Lebens zu begegnen. Denn in der Schrift finden wir die Nahrung, die unsere Seele benötigt, die Weisheit, die unseren Weg leuchtet, und die Hoffnung, die uns vorantreibt.

Möge dieser Austausch über die Versuchungen Jesu uns inspirieren, unsere Herzen und Gedanken auf das zu richten, was ewig und wahrhaftig ist.

Amen.

Hinweis
Diese Predigt wird morgen mit der Folge 153 fortgesetzt.
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