158 – Zwischen Demut und Dankbarkeit: Die wahre Bedeutung von Stolz im christlichen Leben

158 – Zwischen Demut und Dankbarkeit: Die wahre Bedeutung von Stolz im christlichen Leben

Stolz kann ganz unterschiedlich sein, DALL·E, prompted by Michael Voß
Stolz kann ganz unterschiedlich sein, DALL·E, prompted by Michael Voß

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,

heute möchte ich mich mit einem Thema beschäftigen, das in unseren Herzen und Gedanken oft einen lebhaften Diskurs hervorruft: dem Stolz und seiner Stellung im christlichen Leben. Es wurde mir zugetragen, dass die Frage aufgekommen ist, ob es uns als Christen gestattet sei, auf etwas stolz zu sein. Ist es wirklich so, dass nur Gott das Recht hat, Stolz zu empfinden, insbesondere in Bezug auf uns, seine Schöpfung?

Lassen Sie uns gemeinsam erkunden, was die Bibel zu diesem Thema zu sagen hat, und dabei versuchen, eine Brücke zu schlagen zwischen den heiligen Schriften und unserem alltäglichen Leben.

Beginnen wir mit dem Wort „Stolz“ selbst. Stolz kann in einem negativen Licht gesehen werden, wenn es sich um Überheblichkeit, Eitelkeit oder Selbstverherrlichung dreht. Die Bibel warnt uns vor dieser Art von Stolz. Im Buch der Sprüche heißt es:

„Hochmut kommt vor dem Fall, und ein stolzer Geist vor dem Sturz.“

Sprüche 16:18

Dies lehrt uns, dass ein Leben, das von einem überhöhten Selbstbild geprägt ist, uns von Gott und unseren Mitmenschen entfernt.

Jedoch spricht die Bibel auch von einer anderen Art von Stolz – einem Stolz, der in Dankbarkeit und Anerkennung der Gaben Gottes wurzelt. Paulus schreibt im Galaterbrief:

„Wer sich aber rühmen will, der rühme sich des Herrn.“

2. Korinther 10,17

Dies zeigt uns, dass es eine Form von „Stolz“ oder besser gesagt, von Rühmen gibt, die nicht nur akzeptabel, sondern sogar erwünscht ist. Es ist der „Stolz“ auf das, was Gott in und durch uns wirkt.

Es ist wichtig, die Unterscheidung zwischen selbstzentriertem Stolz und dem Stolz oder der Freude über das, was durch Gottes Gnade erreicht wurde, zu verstehen. Wenn wir Erfolge erzielen, sei es in unserer persönlichen Entwicklung, in unserem Beruf, in der Familie oder im Dienst für andere, dürfen wir diese Freude spüren. Doch unsere Freude sollte immer mit Demut gepaart sein, mit der Erkenntnis, dass jeder Erfolg, jede Fähigkeit, letztlich ein Geschenk Gottes ist.

Ein Beispiel aus der Bibel ist die Geschichte von David, dem Hirtenjungen, der zum König Israels wurde. David hatte sicherlich viele Gründe, stolz zu sein: auf seine Errungenschaften, seinen Aufstieg zur Macht, seine Siege in Schlachten. Doch immer wieder sehen wir, wie David seine Erfolge Gott zuschreibt und Ihm dafür dankt. In den Psalmen, vielen davon von David verfasst, finden wir ein Echo seines Herzens: Lobpreis und Dank an Gott für all das Gute in seinem Leben.

Lasst uns also in unserem eigenen Leben eine Haltung der Demut und Dankbarkeit pflegen. Wenn wir Erfolge haben, erkennen wir an, dass sie durch Gottes Gnade möglich wurden. Wir dürfen uns über das, was Gott in unserem Leben tut, freuen und dieses auch mit anderen teilen. Doch unser Stolz sollte immer ein Spiegel der Liebe Gottes sein, ein Zeugnis Seiner Gnade und Güte.

Zusammenfassend: Es ist nicht falsch, Freude und Zufriedenheit in den Dingen zu finden, die wir erreichen, solange wir uns bewusst sind, dass unsere Talente und Möglichkeiten Gaben Gottes sind. Wir dürfen stolz sein, in dem Sinne, dass wir dankbar und demütig das Gute anerkennen, das Gott in und durch uns wirkt. Lasst uns also unseren Weg mit einem Herzen voller Dankbarkeit und Demut gehen, stets daran erinnert, dass alles, was wir haben und sind, Ausdruck der unermesslichen Liebe Gottes ist.

Amen.

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