Herzlich willkommen zu unserer Andacht.
Es ist mir eine Freude, mit euch heute über ein Thema zu sprechen, das nicht nur tief in der christlichen Tradition verwurzelt ist, sondern auch in unserem alltäglichen Leben eine fundamentale Bedeutung hat: Neuanfang und Hoffnung durch die Botschaft von Ostern.
Gestern und vorgestern haben wir uns mit der kraftvollen Geste Jesu im Tempel und dem Symbolismus der Reinigung unseres inneren Zuhauses beschäftigt. Heute möchte ich diese Reflexion erweitern und uns dazu einladen, über die transformative Kraft der Ostergeschichte in unserem eigenen Leben nachzudenken.
Die Geschichte von Tod und Auferstehung Jesu, die wir in der Karwoche und an Ostern gedenken, ist eine der mächtigsten Geschichten über Hoffnung, Erneuerung und die Möglichkeit eines Neuanfangs, die die Menschheit kennt. In Johannes 15,13 heißt es:
„Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“
Diese Worte Jesu illustrieren die Tiefe seiner Hingabe und Liebe – eine Liebe, die bis zum Äußersten geht, bis zum Opfer des eigenen Lebens.
Diese Liebe und Hingabe finden ihren ultimativen Ausdruck in der Auferstehung, die nicht nur Jesu Sieg über den Tod darstellt, sondern auch als ein Symbol für die Möglichkeit des Neubeginns in unserem eigenen Leben verstanden werden kann. In Johannes 11,25-26 sagt Jesus:
„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben.“
Diese Worte bieten uns eine tiefe spirituelle Zuversicht und Ermutigung.
In unserer modernen Welt, die so oft von Unsicherheit, Herausforderungen und manchmal sogar von Verzweiflung geprägt ist, kann die Botschaft von Ostern ein Leuchtturm der Hoffnung sein. Sie erinnert uns daran, dass nach jedem Ende ein neuer Anfang möglich ist und dass Veränderung und Erneuerung immer in unserer Reichweite liegen.
Aber wie können wir diese Botschaft in unser tägliches Leben integrieren? Zunächst einmal, indem wir die Bereitschaft zeigen, alte Lasten abzulegen und offen für Veränderungen zu sein. Es geht darum, die Vergangenheit als Teil unserer Geschichte zu akzeptieren, aber nicht zu erlauben, dass sie unsere Zukunft definiert. Es geht darum, Vergebung zu üben – sowohl gegenüber anderen als auch uns selbst – und dadurch Raum für neues Wachstum zu schaffen.
Lasst uns diese Osterzeit auch als Gelegenheit nutzen, um unsere Beziehungen zu pflegen und zu stärken, um mit Mitgefühl und Liebe zu handeln, selbst in Situationen, die uns herausfordern. Lasst uns die Hoffnung, die Ostern uns bringt, in die Welt tragen – durch Taten der Freundlichkeit, des Mutes und des Glaubens.
Möge diese Osterzeit für jeden von euch eine Zeit des persönlichen Wachstums und der Erneuerung sein. Möge sie euch ermutigen, die Schritte zu einem Neuanfang zu wagen, gestärkt durch den Glauben an die Liebe, die stärker ist als der Tod, und an die Hoffnung, die niemals enttäuscht.