774 – Ende und Neubeginn

774 – Ende und Neubeginn

Herzlich willkommen, liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer!

Heute gehen wir gemeinsam der Frage nach: Was bleibt, wenn sich manches ändert — und wie entsteht etwas Neues in unserem Glauben? Der heutige Sonntag ist in vielen evangelischen Gemeinden der Reformations‑Sonntag, ein Tag des Gedenkens an Bewegung und Erneuerung. Lasst uns schauen, was wir aus der Bibel für unser Heute lernen dürfen.

Wir beginnen mit einem Blick darauf, was Gott in der Vergangenheit gewirkt hat.

„Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige! Siehe, ich wirke Neues; jetzt bricht es hervor – erkennt ihr’s denn nicht?“
Jesaja 43,19

In dieser Zusage ist enthalten: Gott blickt nicht nur zurück auf Bewährtes, sondern sieht voraus, er wirkt Neues. Gleichzeitig fordert er uns heraus: „erkennt ihr’s denn nicht?“ — sind wir bereit, dieses Neue auch wahrzunehmen?

Dann schauen wir auf das, was sich im Leben eines Menschen mit Gott verändern darf:

„Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
2. Korinther 5,17

Hier wird deutlich, wie tiefgreifend Veränderungen im Glauben sein können: Nicht nur eine Verbesserung, sondern eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen – aber nicht nutzlos: Es war real – und dennoch beginnt etwas anderes.

So lässt sich festhalten: Am Reformationstag erinnern wir uns an Menschen und Geschichten, bei denen Altes ins Rutschen kam und Neues seinen Platz fand. Etwa bei Martin Luther, der 1517 mit seinen Thesen eine Bewegung ins Rollen brachte. Doch das Gedenken richtet sich nicht allein auf Geschichte – es lädt uns ein, im Heute zu fragen: Was darf in mir enden? Was darf neu anfangen?

Diskussion über Glaube, Sora, prompted by ChatGPT
Diskussion über Glaube, Sora, prompted by ChatGPT

Eine reale Geschichte dazu: In einer kleinen Gemeinde in Sachsen‑Anhalt hörte ich von einem Gemeindemitglied, das nach Jahren aktiven Dienstes spürte: „Es fühlt sich so an, als sei dieser Abschnitt vorbei – und ich weiß nicht, ob ich so weitermachen kann.“ Doch gleichzeitig öffnete sich ein anderer Raum: Mitarbeit in der Stille, im Gebet, im Zuhören. Das Alte war nicht falsch – aber die Zeit war gekommen für etwas Neues. Die Gemeinde feierte das – nicht als Verlust, sondern als Befreiung.

Was bedeutet das konkret für uns heute?

  • Vielleicht spüren wir in uns: Etwas muss aufhören – alte Schuld, alte Gewohnheit, etwas, was uns bindet.
  • Gleichzeitig erlaubt Gott Neubeginn – wir dürfen vertrauen, dass er arbeitet, auch wenn wir das Neue noch nicht ganz erkennen.
  • Und: Wir bleiben verbunden mit dem Boden, der war – mit der Geschichte des Glaubens, auch mit der Gemeinschaft, die uns trägt.

Veränderung heißt nicht: „Alles Alte wegwerfen“, sondern: „Das Gute mitnehmen – und das Neue mit ihm entdecken.“

Abschied und Neubeginn, Sora, prompted by ChatGPT
Abschied und Neubeginn, Sora, prompted by ChatGPT

Zum Schluss ein kurzer Impuls: Heute könnte ein guter Tag sein, um still zu werden und zu fragen: „Lieber Gott, was darf in mir enden? Was darf in mir neu aufbrechen?“ Und dann mutig einen Schritt machen, im kleinen oder größeren Rahmen.


Lieber Gott,

ich danke dir, dass du bleibst, auch wenn sich vieles wandelt.

Hilf mir, das Alte loszulassen, das mich bindet –

und das Neue zu umarmen, das du schon in mir wirkst.

Sei du mein Anfang und mein Weg.

Amen!

Gemeindemitglieder vor der Dorfkirche, Sora, prompted by ChatGPT
Gemeindemitglieder vor der Dorfkirche, Sora, prompted by ChatGPT

Translate
Consent Management Platform von Real Cookie Banner