Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,
die Ereignisse, die Sie hier lesen, erschüttern uns alle: Anschläge auf Weihnachtsmärkte, Explosionen in Großstädten, eine Amoktat in einem kleinen Dorf. Das Böse scheint oft übermächtig, und wir stehen fassungslos davor. Warum, fragen wir uns, warum töten Menschen andere Menschen? Was können wir tun? Wie gehen wir mit den Verletzten, den Angehörigen und auch mit uns selbst um? Lassen Sie uns gemeinsam Antworten in Gottes Wort suchen.
„Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ‚Du sollst nicht töten.‘ Wer aber tötet, soll dem Gericht verfallen sein.“
Matthäus 5,21
Dieses Gebot aus der Bergpredigt Jesu ist klar und eindeutig. Doch es geht nicht nur um die Tat, sondern auch um die Haltung des Herzens. Der Zorn, der Hass, die Verzweiflung – all das kann Menschen in die Irre führen. Es erinnert uns daran, dass das Problem nicht nur im Äußeren liegt, sondern in den Tiefen der Seele. Deshalb ist die Frage nicht nur: „Warum töten Menschen?“, sondern auch: „Was können wir tun, um diese Dunkelheit zu erhellen?“
Ein weiteres Wort Jesu gibt uns Hoffnung und Orientierung:
„Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
Matthäus 5,9
Friedfertigkeit beginnt in kleinen Schritten. Es bedeutet, Streit zu schlichten, Verständnis zu zeigen, aber auch, klare Grenzen zu ziehen. Gewalt darf niemals toleriert werden, sei es in Familien, in Gesellschaften oder durch staatliche Systeme. Hier liegt die Aufgabe der Politik: Für Gerechtigkeit sorgen, den Zugang zu Waffen kontrollieren und Prävention fördern. Nur durch kluges Handeln können wir dem Bösen entgegentreten.
Doch was ist mit den Opfern? Die 15 Toten von New Orleans, die fünf Toten von Magdeburg, die Kinder in Montenegro – wie trösten wir die Hinterbliebenen?
Psalm 46,2 gibt uns Trost:
„Gott ist unser Schutz und unsere Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.“
Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott unser Leid sieht. Er kennt den Schmerz und hält uns in seiner Hand. Doch auch wir sind gefragt: Es braucht unsere Zeit, unser Zuhören, unser Mitgefühl. Jeder von uns kann ein kleines Licht in der Dunkelheit sein – für die Verletzten, für die Angehörigen, für die, die trauern.
Wie gehen wir in den Medien damit um? Die Berichterstattung sollte nicht sensationsgierig, sondern respektvoll sein. Sie darf keine Bühne für Täter schaffen, sondern sollte das Augenmerk auf die Opfer und Lösungen richten. Es geht darum, Fragen zu stellen: Was treibt Menschen zu solchen Taten? Und: Wie können wir als Gesellschaft besser werden?
Ein kurzer Blick auf Jesus zeigt uns, wie wir handeln können. Er wandte sich den Schwachen, den Ausgegrenzten und den Gebrochenen zu. Auch wir dürfen uns nicht abwenden, weder vor den Tätern noch vor den Opfern. Wer hört, hilft. Wer liebt, verändert.
Lassen Sie uns gemeinsam beten:
Herr, wir bringen dir unser Leid und unsere Fragen. Warum geschieht so viel Böses in dieser Welt? Schenke uns deinen Frieden, deinen Trost und deine Weisheit, um in dieser Dunkelheit dein Licht zu sein. Stärke die Verletzten, tröste die Trauernden, und führe die Verirrten zurück zu dir.
Amen!