Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,
manchmal stehen wir morgens auf, schauen aus dem Fenster – und sehen nur Regen. Oder die Uhr zeigt eine unbarmherzige Zeit an, die uns viel zu früh erscheint. Der Kaffee ist kalt, der Kalender voll, das Herz schwer. Und doch ruft uns ein uralter Satz aus der Bibel mitten in unseren Alltag hinein – mit einer einfachen, aber tiefen Wahrheit:
„Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich an ihm sein!“
Psalm 118,24
Da steht nicht: „Dies ist der perfekte Tag.“ Oder: „Dies ist der Tag, an dem alles gut läuft.“ Sondern einfach: Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat. Das genügt. Es ist ein Tag mit göttlichem Siegel. Ein Tag mit seiner Handschrift. Ein Tag, in dem seine Gegenwart steckt – egal, ob wir gerade auf einem Höhenflug sind oder eher durchs Tal tapsen.
Gott hat dir diesen Tag geschenkt. Nicht deinem Nachbarn, nicht nur deinem Chef oder deiner besten Freundin – nein, dir. Heute. Und wenn Gott dir etwas schenkt, dann mit Liebe, mit Bedacht, mit einem Plan. Selbst wenn wir den Plan nicht immer erkennen, selbst wenn der Tag sich nicht gut anfühlt – sein Ursprung ist gut. Und das verändert unsere Sicht auf die Dinge.
Vielleicht startet dein Tag ganz schlicht: mit einem warmen Kaffee, dem Lachen eines Kindes oder dem Duft frischer Luft. Vielleicht aber auch mit Stille – der Art von Stille, die nicht leer ist, sondern voll. Voller Frieden. Voller göttlicher Gegenwart. Eine Stille, die uns lehrt: Auch ohne große Worte ist dieser Tag heilig. Auch ohne Trubel ist dieser Moment gesegnet.

Ich erinnere mich an eine Geschichte, die mir jemand erzählt hat. Eine Frau, Mutter von vier Kindern, deren Tage meist chaotisch verliefen, beschloss, jeden Morgen mit einem Satz zu beginnen: „Heute ist ein guter Tag.“ Sie sagte das, auch wenn sie wenig geschlafen hatte. Auch wenn eines der Kinder krank war oder der Bus zu spät kam. „Es hat nicht immer alles verändert“, erzählte sie, „aber es hat mich verändert.“ Denn sie nahm den Tag aus Gottes Hand – und nicht aus dem Zufall.
Was wäre, wenn du heute so lebst, als wäre dieser Tag wirklich ein Geschenk? Nicht weil er sich so anfühlt – sondern weil er es ist. Was wäre, wenn du mit einem inneren Lächeln durch deine Stunden gehst, selbst wenn es mal holprig wird? Wenn du kleine Freuden nicht übersiehst, sondern feierst wie große Siege?
Du musst nicht alles schaffen. Du musst nicht glänzen oder perfekt sein. Du darfst einfach da sein. Und dich freuen. Über das, was ist. Über das, was möglich ist. Über den einen Moment, der dir zeigt: Ich bin nicht allein.
Gott geht mit dir. Er ist schon in deinem Tag, bevor du ihn überhaupt begonnen hast. Seine Freude ist nicht laut und aufdringlich – sie ist sanft, tragfähig, echt. Und sie ist ansteckend.

Also: Sing ein Lied, auch wenn du nicht alle Töne triffst. Tanz durch die Küche, auch wenn der Boden knarrt. Sag jemandem etwas Nettes – nicht, weil du musst, sondern weil du kannst. Schenk ein Lächeln – und du wirst merken, wie es zurückkommt.
Heute ist ein guter Tag. Nicht, weil alles glatt läuft. Sondern weil Gott da ist. Und das reicht. Mehr als genug.
Herr, danke für diesen Tag. Danke, dass Du ihn für mich gemacht hast. Öffne mein Herz für Deine Freude. Lass mich sehen, wie schön dein Geschenk des Lebens ist – selbst im Unvollkommenen. Und hilf mir, diesen Tag zu nehmen, wie er ist – mit Vertrauen, mit Liebe, mit Dankbarkeit.
Amen!