Herzlich willkommen, liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer!
Es ist schön, dass ihr heute wieder dabei seid – ob ihr schon lange mit dem christlichen Glauben unterwegs seid oder einfach neugierig seid, was es hier zu entdecken gibt.
Manchmal wirken unsere Möglichkeiten so klein. Unser Mut, unsere Kraft, unser Glaube – alles scheint winzig im Vergleich zu den Herausforderungen um uns herum. Und doch lehrt uns die Bibel: Wenig kann mehr als genug sein, wenn Gott mit im Spiel ist.

Schauen wir in die Geschichte von den fünf Broten und zwei Fischen:
„Hier ist ein Kind, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele?“
Johannes 6,9
Vielleicht kennen wir diese Gedanken nur zu gut: Was kann ich schon bewirken mit dem bisschen, was ich habe? Aber Jesus zeigt, dass gerade aus dem Kleinen Großes erwachsen kann.
„Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich niedergesetzt hatten; ebenso auch von den Fischen, so viel sie wollten.“
Johannes 6,11
Das Wunder passiert nicht, weil plötzlich mehr da wäre – sondern weil das Wenige in Gottes Hände gelegt wird. Dort wird es verwandelt und reicht für alle.
Vergleichen wir das mit dem Alten Testament, finden wir eine ähnliche Szene bei Elia und der Witwe in Zarpat:
„Aber sie sprach: So wahr der Herr, dein Gott, lebt: Ich habe nichts Gebackenes, nur eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug.“
1. Könige 17,12
Die Situation wirkt aussichtslos. Trotzdem vertraut die Witwe den Worten des Propheten – und erlebt, dass Gott ihr Weniges Tag für Tag neu ausreichen lässt:
„Der Mehltopf wurde nicht leer und der Ölkrug fehlte nicht, nach dem Wort des Herrn, das er durch Elia gesprochen hatte.“
1. Könige 17,16
Vielleicht kennst du solche Tage: Alles scheint zu wenig. Die Kraft reicht kaum für den nächsten Schritt. Die Hoffnung ist aufgebraucht. Die Geduld bröckelt. Und genau in diesem Moment lädt Gott dich ein: Gib ihm dein Weniges. Leg deine Handvoll Mut, deine zwei Tropfen Zuversicht, dein kleines Lächeln in seine Hände. Er macht daraus genug – für dich und manchmal sogar noch für andere.

Ich erinnere mich an eine wahre Geschichte, die ich einmal gelesen habe: In einer kleinen Gemeinde in Süddeutschland wollte eine alleinerziehende Mutter trotz finanzieller Not eine Suppenküche für Bedürftige eröffnen. Sie hatte nichts als einen uralten Kochtopf und ein bisschen Gemüse. Am ersten Tag reichte das Essen genau für alle, die kamen. Und am zweiten Tag? Stand eine Bäckerei vor der Tür und spendete Brot. Eine Gärtnerei gab frisches Gemüse. Menschen brachten, was sie hatten. Aus dem kleinen Anfang wurde eine große Hilfe. Und alles begann mit einem uralten Kochtopf und ein bisschen Mut.
Gott erwartet nicht, dass wir immer die Welt retten. Aber er bittet uns, ihm das hinzulegen, was wir haben. Auch wenn es winzig erscheint. Er sieht nicht die Menge, sondern das Herz dahinter. Und manchmal reicht eine kleine Geste, ein einfaches Gebet, ein stilles Lächeln, um das Herz eines Menschen zu berühren – und die Welt ein Stück heller zu machen.
Deshalb heute diese Ermutigung: Unterschätze niemals das Kleine. Gott liebt es, genau daraus Großes entstehen zu lassen. Gib dein kleines „Ja“, und vertraue darauf, dass er etwas Wunderschönes daraus macht.
Herr, ich bringe dir heute mein Weniges. Du weißt, wie oft ich denke, es reicht nicht. Doch bei dir wird selbst das Kleinste zum Segen. Stärke mein Vertrauen und hilf mir, dir meine Gaben anzuvertrauen, ohne Angst, ohne Scham. Danke, dass du mich nicht nach meiner Größe, sondern nach meinem Herzen ansiehst.
Amen!