Liebe Geschwister im Glauben,
wir versammeln uns heute, um ein Thema zu betrachten, das wesentlich für das Leben und Wirken unserer Glaubensgemeinschaften ist: die Finanzierung. In einer Welt, die oft vom Materiellen dominiert wird, wollen wir erforschen, was die Bibel über das Geben lehrt und wie wir diese Prinzipien in Einklang mit dem rechtlichen Rahmen in Deutschland umsetzen können.
Biblische Perspektive zur Finanzierung
1. Freiwilligkeit und Freude im Geben (2. Korinther 9,7):
„Jeder gebe, wie er sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn Gott liebt einen fröhlichen Geber.“
Diese Worte zeigen uns, dass es beim Geben um die Haltung unseres Herzens geht.
2. Der Zehnte als Ausdruck des Vertrauens (Maleachi 3,10):
„Bringt den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, damit Nahrung in meinem Haus ist. Und prüft mich doch damit, spricht der HERR der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und Segen in Überfluss herabschicken werde.“
Der Zehnte ist ein Zeichen unseres Vertrauens in Gottes Fürsorge.
3. Gemeinschaftliches Teilen (Apostelgeschichte 4,34-35):
„Denn es war auch keiner unter ihnen, der Mangel litt; denn so viele Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften sie dieselben und brachten den Preis des Verkauften und legten ihn den Aposteln zu Füßen; und jedem wurde davon gegeben, wie er es nötig hatte.“
Dieses Beispiel der frühen Kirche inspiriert uns, in Gemeinschaft und gegenseitiger Unterstützung zu leben.
4. Die Bedeutung des Opfers (Lukas 21,1-4):
„Er sah auch eine arme Witwe zwei kleine Münzen einlegen. Und er sagte: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle anderen. Denn alle diese haben von ihrem Überfluss eingelegt; aber sie hat von ihrer Armut alles eingelegt, was sie zum Leben hatte.“
Hier lernen wir, dass der wahre Wert einer Gabe im Herzen des Gebers liegt.
5. Geben als Teil des Gottesdienstes (1. Chronik 29,14):
„Denn wer bin ich, und was ist mein Volk, dass wir Kraft haben, so freigebig zu geben? Denn alles kommt von dir, und aus deiner Hand haben wir dir gegeben.“
König Davids Worte erinnern uns, dass unsere Gaben eine Form des Gottesdienstes sind.
6. Unterstützung der Bedienenden (1. Timotheus 5,17-18):
„Die Ältesten, die gut vorstehen, sollen doppelter Ehre wert geachtet werden, besonders die, die sich abmühen im Wort und in der Lehre. Denn die Schrift sagt: Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden, und: Der Arbeiter ist seines Lohnes wert.“
Rechtlicher Rahmen in Deutschland
In Deutschland wird die Kirchenfinanzierung durch ein einzigartiges System unterstützt:
Kirchensteuer: Ein Mechanismus, der es den großen Kirchen ermöglicht, einen Prozentsatz der Einkommensteuer ihrer Mitglieder zu erhalten.
Gemeinnützige Vereine und Freikirchen: Diese finanzieren sich meist durch Spenden. Ihre Anerkennung als gemeinnützig bringt steuerliche Vorteile sowohl für Spender als auch für die Organisation.
Transparenz und Rechenschaftspflicht: Wichtig ist, dass alle christlichen Organisationen transparent über ihre Finanzen berichten.
Schlussfolgerung
Lassen Sie uns daher mit einem Herzen der Großzügigkeit und des Vertrauens geben. Wir tun dies nicht nur, um die materiellen Bedürfnisse unserer Gemeinschaft zu erfüllen, sondern auch als Ausdruck unseres Glaubens und unserer Dankbarkeit gegenüber Gott. So wie wir durch unsere Gaben gesegnet sind, lassen Sie uns auch ein Segen für unsere Kirchen und Gemeinden sein.
Möge der Herr uns Weisheit geben, wie wir unsere Ressourcen verwalten, und uns ermutigen, großzügig und freudig zu geben, im Wissen, dass alles, was wir haben, ein Geschenk Gottes ist.
Amen.