Liebe Geschwister im Glauben,
heute wollen wir in unserer Andacht die Vielfalt und Einzigartigkeit der Talente betrachten, die Gott jedem von uns geschenkt hat. Wir werden dabei auf wertvolle Lehren aus der Bibel zurückgreifen, um zu verstehen, wie diese Gaben in Gottes Plan für uns und unsere Gemeinschaft wirken.
1. Das Gleichnis der Talente – Matthäus 25,14-30
Im Gleichnis der Talente, das Jesus erzählt, geht es um einen Mann, der auf eine Reise geht und seine Diener mit Geldmünzen – Talente genannt – zurücklässt. Jeder Diener erhält eine unterschiedliche Anzahl von Talenten:
„Einem gab er fünf Talente, dem anderen zwei, dem dritten eines, jedem nach seiner Fähigkeit.“
Matthäus 25,15
Dieses Gleichnis beleuchtet die Erwartung des Herrn, dass seine Diener das, was ihnen anvertraut wurde, weise und gewinnbringend nutzen. Die Diener, die ihre Talente vermehren, werden belohnt, während der Diener, der sein Talent vergräbt, getadelt wird. Es lehrt uns, wie wichtig es ist, das, was uns anvertraut wurde – sei es Geld, Wissen, Zeit oder andere Ressourcen – klug und zum Wohl anderer einzusetzen.
2. Der Leib Christi – 1. Korinther 12,12-27
Paulus verwendet das Bild des Körpers, um die Vielfalt in der Einheit der Gemeinde zu beschreiben.
„Denn wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, und alle Glieder des Leibes, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind, so auch Christus,“
1. Korinther 12,12
Jeder Teil des Körpers hat seine Funktion, und so ist es auch in der Gemeinde Christi. Jedes Talent, das wir haben, ist wichtig und wertvoll.
3. Mose und Aaron – 2. Mose 4,10-17
Mose fühlte sich unzulänglich, um das Volk Gottes zu führen, besonders im Reden. Er sagte:
„Ich bin schwerfällig mit dem Mund und schwerfällig mit der Zunge.“
2. Mose 4,10
Gott antwortete ihm:
„Ist nicht Aaron, dein Bruder, der Levit? Ich weiß, dass er wohl reden kann.“
2. Mose 4,14
Hier sehen wir, wie Gott unterschiedliche Talente in Menschen kombiniert, um seinen Willen zu erfüllen.
4. Die Arbeiter im Weinberg – Matthäus 20,1-16
Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, wie es in Matthäus 20,1-16 erzählt wird, veranschaulicht eindrucksvoll, wie jeder Beitrag in Gottes Reich seinen Wert hat. Jesus beginnt das Gleichnis mit den Worten:
„Denn das Himmelreich ist gleich einem Hausvater, der früh am Morgen ausging, Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen.“
Der Hausvater im Gleichnis geht zu verschiedenen Tageszeiten hinaus und lädt immer wieder neue Arbeiter ein, in seinem Weinberg zu arbeiten.
Was besonders bemerkenswert ist, ist die Gleichheit der Belohnung, die der Hausvater jedem Arbeiter zukommen lässt, unabhängig davon, wie lange sie gearbeitet haben. Als er die Löhne auszahlt, sagt er zu den Arbeitern, die den ganzen Tag gearbeitet haben:
„Nehmt, was euch zusteht, und geht hin. Ich will aber diesem letzten ebensoviel geben wie dir.“
Matthäus 20,14
Dieses Vorgehen sorgt bei den zuerst eingestellten Arbeitern für Unmut, aber der Hausvater erwidert:
„Darf ich nicht mit dem meinen tun, was ich will? Oder ist dein Auge böse, weil ich gut bin?“
Matthäus 20,15
Dieses Gleichnis lehrt uns, dass in Gottes Augen jeder Einsatz zählt, und dass er jeden Dienst, egal wie klein oder groß, schätzt. Es geht nicht darum, wie lange oder wie viel wir gearbeitet haben, sondern dass wir bereit sind, in seinem Weinberg – in seinem Reich – zu arbeiten. Jeder von uns, der zum Werk Gottes beiträgt, egal in welcher Kapazität, ist wertvoll und wird von Gott anerkannt.
In diesem Sinne ermutigt uns dieses Gleichnis, unsere eigenen Talente und Fähigkeiten zu erkennen und sie im Dienst Gottes und unserer Gemeinschaft einzusetzen. Es ist eine Erinnerung daran, dass jeder Beitrag, jeder geleistete Dienst, wichtig ist und dass wir alle in der Vielfalt unserer Gaben und Fähigkeiten einen einzigartigen und wertvollen Platz in Gottes Plan haben.
Liebe Brüder und Schwestern, diese Schriftstellen erinnern uns daran, dass wir alle einzigartige Talente und Gaben haben, die wir in den Dienst der Gemeinde und zur Ehre Gottes stellen sollen. Lasst uns daher unsere Talente erkennen, sie pflegen und mutig einsetzen, um gemeinsam als ein Leib in Christus zu wirken.
In unserer Vielfalt und in unserem gemeinsamen Dienst spiegelt sich die Schönheit und Vollkommenheit Gottes wider. Möge jeder von uns in Demut und Freude seine Gaben zum Aufbau der Gemeinde und zur Verbreitung der Liebe Gottes in der Welt einsetzen.
Amen.