Herzlich willkommen, liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer!
Wer kennt das nicht: Ein Projekt scheitert, eine Bewerbung bleibt unbeantwortet, eine Beziehung zerbricht oder ein lang gehegter Traum zerplatzt. Und plötzlich stehen wir da – wie vor einer zugeschlagenen Tür. Mit Fragen, Unsicherheit und manchmal auch mit Frust im Herzen. „Und jetzt?“, denken wir. Vielleicht geht es dir gerade genauso. Vielleicht wartest du. Vielleicht hoffst du. Vielleicht suchst du eine Tür – und siehst nur Wände.
In solchen Momenten ist es gut, sich an Worte zu erinnern, die wie ein Fenster ins Licht sind:
„Ich habe vor dir eine Tür geöffnet, die niemand zuschließen kann.“
Offenbarung 3,8
Diese Zusage steht in einem Brief an die Gemeinde in Philadelphia, im dritten Kapitel der Offenbarung. Jesus selbst spricht hier. Und das Bemerkenswerte ist: Diese Gemeinde war keine Superkirche. Keine mächtige Bewegung. Im Gegenteil. Sie hatte, wie es im selben Vers heißt, „nur wenig Kraft“. Und trotzdem – oder gerade deswegen – öffnet Gott ihr eine Tür.
Es heißt dort auch:
„Du hast nur wenig Kraft und hast doch mein Wort bewahrt und meinen Namen nicht verleugnet.“
Offenbarung 3,8

Das ist eine starke Botschaft für alle, die sich gerade schwach fühlen. Für alle, die nicht wissen, wie es weitergeht. Für die, die mitten zwischen Himmelfahrt und Pfingsten stecken – also im übertragenen Sinn: zwischen Abschied und Aufbruch. So wie die Jünger damals, als Jesus sie zurückließ und der Heilige Geist noch nicht gekommen war. Diese Zwischenzeit ist nicht leer – sie ist voller Möglichkeiten, die Gott schon vorbereitet hat.
Oft erleben wir es erst rückblickend: Die verschlossene Tür war notwendig, damit wir eine andere finden konnten. Eine bessere. Eine, die uns verändert. Ich habe einmal von einer jungen Frau gelesen, die unbedingt ins Ausland wollte – alles war geplant. Doch plötzlich kam die Absage für das Visum. Sie war am Boden zerstört. Doch gerade in dieser Zeit lernte sie einen älteren Herrn in ihrer Gemeinde kennen, der mit Jugendlichen arbeitete. Sie stieg dort ein – und fand ihre Berufung. Heute leitet sie eine Stiftung für junge Menschen. Ihre Worte: „Damals war ich enttäuscht. Heute bin ich dankbar für die verschlossene Tür.“ (Quelle: ERF MenschGott, Sendung vom 17.03.2019)

Solche Geschichten sind kein Einzelfall. Und sie sind auch kein billiger Trost. Denn Gott arbeitet oft im Verborgenen. Türen, die sich für uns wie das Ende anfühlen, sind für ihn oft nur eine Umleitung. Und die neue Richtung? Die hat er längst im Blick.
Gerade wenn du wenig Kraft hast – genau dann gilt dir Gottes Zusage. Denn es kommt nicht auf deine Stärke an, sondern auf seine Treue. Er sieht weiter. Er sieht tiefer. Und er sieht, was dir gerade verborgen ist. Das bedeutet nicht, dass es leicht wird. Aber es bedeutet: Du bist nicht allein auf der Suche. Der Türöffner geht mit dir.
Vielleicht ist heute der richtige Tag, um nicht mehr nur auf die geschlossene Tür zu starren. Vielleicht darfst du beten: „Zeig mir die offene Tür, Herr – auch wenn ich sie noch nicht erkenne.“ Und dann: Vertraue ihm. Geh weiter. Und halte die Augen offen – vielleicht ist die Tür schon längst offen, und du hast es nur noch nicht bemerkt.
Ein Satz zum Mitnehmen für diesen Tag:
Gott schließt nicht nur Türen – er öffnet neue. Und oft sind es die, die wir vorher gar nicht gesehen haben.
Herr, ich danke dir, dass du Türen öffnest, wo ich keine sehe. Hilf mir, dir zu vertrauen – auch wenn mein Weg unklar ist. Zeige mir die Wege, die du vorbereitet hast, und gib mir den Mut, sie zu gehen. Auch wenn ich wenig Kraft habe – du bist stark. Und du bist treu.
Amen!